Führung: Venedig und Maria Verkündigung
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In Venedig ist es nicht nur erstaunlich, dass die Stadt eine ausgesprochen hohe Zahl an Kirchen hat. Fast noch bemerkenswerter ist es, dass es die Kirchen der Gottesmutter sind, die am verbreitetsten sind: heute stehen noch mehr als 120 Kirchen in Venedig und 20 sind davon der Gottesmutter geweiht.
Darüber hinaus läßt sich das enge Verhältnis der Venezianer zur Gottesmutter noch an einem anderen Umstand ablesen: am legendären Geburtstag Venedigs dem 25. März des Jahres 421 n. Chr. Ein für Venedig höchst bedeutsames Datum. Mit dem kritischen Auge des 21. Jhs. kann man davon ausgehen, dass Venedig vielleicht nicht genau an diesem Tag entstanden ist. Aber das spielt eigentlich keine Rolle, denn viel wichtiger ist, dass die Venezianer darauf bestehen, dass der 25. März 421 ihr Geburtstag ist und dieses Fest wurde nicht nur mit einfachen Glückwünschen gefeiert, sondern regelrecht inszeniert. Die Venezianer werden sich sicherlich etwas dabei gedacht haben: der 25. März ist das Fest Mariä Verkündigung. Indem Venedig diesen Tag für sich als Entstehungsdatum in Anspruch nimmt, wird eine weitere sehr enge Beziehung zur Gottesmutter aufgebaut.
Diese Stadt, die ihren Namen nach der Venus hat und sich als Venezia als Frau darstellt, feiert ihre Geburt am Fest Mariä Verkündigung. Eine ausgesprochen interessante Verknüpfung.
Nur in Venedig, dem einzigen Staat des Mittelalters bis in die Neuzeit, in dem die Frau in fast allen Lebensbereichen gleichberechtigt neben dem Manne stand, war so etwas möglich.
Der Evangelist Lukas berichtet in seinem Evangelium von diesem Ereignis (Luk. 1, 26-38). Lukas, der zugleich auch der Evanglist war, der die Gottesmutter porträtierte, bescherte damit der abendländischen Kunst ein sehr beliebtes Thema, das sich in allen Bereichen der bildenen Kunst - Malerei, Mosaik, Skulptur, Plastik - seit dem frühen Christentum finden läßt.
Darstellungen der Mariä Verkündigung finden sich in Venedig vielfältig - die bekanntesten Sehenswürdigkeiten bis hin zu den kleinsten unbekannten Juwelen der Lagunestadt: in Kirchen, Museen, Verbandsgebäuden, auf Brücken - einfach überall in der Stadt. Darum bietet sich diese Führung eigentlich für alle Besucher an: von den Kleinsten, die die Gottesmutter mit ihrem Engel suchen, bis hin zu Kunstexperten, die die Behandlung dieses speziellen Themas in den unterschiedlichsten Bereichen der Kunstgeschichte vertiefen möchten.
Im Jahre 2021 wird Venedig seinen 1600sten Geburtstag feiern, ein bedeutendes Fest in der Lagune. Unsere neue Führung ist im Kontext dieses großen Ereignisses ideiert worden: Evviva Venezia.