Bauta mit Cape, Spitzentuch, Dreispitz und Maske

die weiße Maske "Larve" unter dem schwarzen Hut

Marionette mit Gesichtsmaske

Marionette aus der Komödie mit Gesichtsmaske

Masken in Schokolade

Masken in Schokolade: untern rechts Pestmaske

Führung Handwerk in Venedig: Masken

Masken für den Karneval, das Theater und die Pest

 

Masken sind in Venedig aus verschiedenen Kontexten bekannt: aus dem Karneval, dem Theater und von der Pest.

Der Karneval hatte in der Lagunenstadt einen wichtigen politischen Aspekt, der bedeutender war als sein religiöser Ursprung: Venedig hatten eine republikanische Staatsform. Die wichtigsten Ämter wurden von den Adeligen ausgeführt wurden, die nur einen verschwindend kleinen Teil der Bevölkerung ausmachten und unter sich blieben. Um Unmut in der Bevölkerung wegen dieses sich Abgrenzens zu vermeiden, wurde in Venedig schon seit dem 11. Jahrhundert ein Karneval der Anonymität gefeiert, während dessen alle Venezianer, zumindest äußerlich, gleich waren: alle trugen ein schwarzes Cape, ein schwarzes Spitzentuch auf dem Kopf, darüber einen schwarzen Dreispitz, unter dessen Rand eine weiße Maske, die sogenannte "Larve" geschoben wurde. Diese Kostümierung machte es unmöglich zu erkennen, wer sich hinter der Maske verbarg: eine Frau oder Mann, reich oder arm, jung oder alt?

Das Theater erfuhr in Venedig im 16. Jahrhundert eine nachhaltige Veränderung, indem die Venezianer das Theater - und später die Oper - jedermann auf der Basis von Bezahlung zugänglich machten und somit diese Vorstellung, die bisher elitär an die Höfe gebunden war, öffentlich machten. Schon in der Antike wurden im Theater Masken genutzt, um bestimmte Charaktere zu kennzeichnen. Einer der Charaktere des venezianischen Theaters ist heute noch weltbekannt: der Harlekin, der an seinem bunten Flickengewand ebenso wie an seiner schwarzen Maske zu identifizieren ist.

Die Maske des Pestarztes schließlich stammt aus einem bitterernsten Kontext: der Pest. Seit dem 14. Jahrhundert wurde Venedig immer wieder vom schwarzen Tod heimgesucht. Schutz vor der tödlichen Krankheit war nicht möglich, da man ihre Ursache nicht kannte. Das Mittelalter und die frühe Neuzeit waren davon überzeugt, dass Krankheiten über die Luft übertragen werden. Der Pestarzt versuchte in Venedig seit dem 16. Jahrhundert die Gefahr der Ansteckung zu bannen, indem er eine Ganzgesichtsmaske in Schnabelform nutzte, um zu verhindern, dass er die Krankheit einatmete. 

Die Masken wurden aus unterschiedlichen Materialien erstellt: die Masken des Karnevals aus Jutestoff oder aus Papier, auch die Maske des Pestarztes wurde aus diesem Material gearbeitet. Die Theatermasken hingegen wurden aus Leder erstellt. 

 

Der Besuch einer der vielen Maskenwerkstätten Venedigs erfolgt in Absprache mit der Werkstatt.

 

Führung Handwerk in Venedig 
1. Führung Handwerk in Venedig: Gondelbauer
2. Führung Handwerk in Venedig: Forcolabauer
3. Führung Handwerk in Venedig: Masken
4. Führung Handwerk in Venedig: Marionetten
5. Führung Handwerk in Venedig: Stoffe
6. Führung Handwerk in Venedig: Kostümschneider
7. Führung Handwerk in Venedig: Schuster
8. Führung Handwerk in Venedig: Glas
9. Führung Handwerk in Venedig: Buchdruck und Papier

 

 

 

Dorsoduro Sechstel
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