Führung durch die "Scuole" in Venedig
Scuola grande della Caritá
Verbandsgebäude der Bruderschaft des Erbarmens
Die Scuola war Sitz einer der ältesten Geißelbrüderschaften Venedigs, zudem war die Bruderschaft der Charitas die erste, die den Titel "Scuola Grande" bekam. Zunächst hatte sie ihren Sitz in der Kirche San Leonardo, von dort wurde sie auf die Giudecca verlegt, um dann im Jahre 1344 ihr definitven Sitz bei der Kirche Santa Maria della Carità zu errichten. 1441 kam ein Hospiz hinzu, in dem Arme ge- und verpfegt wurden. Besondere Beliebtheit erlangte die Schule auch das wertvolle Geschenk des Kardinal Besarion, der der Bruderschaft ein Reliquiar mit einem Splitter des Kreuzes Christi sowie eines Stoffstückes seines Gewandes vermacht und Mitglieder der Bruderschaft wurde.
Im 18. Jahrhundert wurde die Schule nach Entwürfen von Giorgio Massari modernisiert, dessen Fassadenentwurf unter der Bauleitung des Architekten Bernardino Maccaruzzi ausgeführt wurde, aus dessen Feder auch die prachtvolle Prunktreppe zum Kapitelsaal hinauf stammt.
Unter Napoleon wurde die Brüderschaft wie fast alle anderen Bruderschaften Venedigs aufgelöst. Das Gebäude wurde Anfang des 19. Jahrhunderts zunächst in den neuen Sitz der Kunstakademie integriert und später mit dem gesamten angrenzenden Kirchen- und Klosterkomplex einer musealen Nutzung zugeführt, dem es auch heute noch dient. Tizian malte für die Scuola seinen berühmten "Tempelgang Mariens" - von dem die Mitglieder gar nicht so begeistert waren!
Die Besichtigung der Scuola Grande della Carità ist zugleich auch eine Besichtigung der Gemäldegalerie Venedigs, die z.T. in ihren Räumlichkeiten untergebracht ist.
Die Besichtigung folgender Scuole ist heute noch möglich:
Scuole
Scuola grande di San Marco
Scuola grande di San Giovanni Evangelista
Scuola grande di San Rocco
Scuola grande della Carità
Scuola grande dei Carmini
Scuola grande del Rosario
Scuola di San Giorgio degli Schiavoni